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Bitter, aber nicht ohne Hoffnung: Digitale Gala ehrt beste Gastronomie in Hamburg – Neues Gastroportal wird an dem Tag gestartet, wenn Lockdown aufgehoben ist

Hamburg, 01. November 2020 – Gerecht oder notwendig? Die Zwangsschließung der Gastronomie wirft viele Frage auf angesichts der zuvor strengen Hygieneauflagen und der schwierigen Nachverfolgung von Corona-Infektionen. Eine Ehrung der besten Restaurants, Bars und Cafés ist da ungewöhnlich, denn einerseits rein digital und andererseits eher eine Mutmach-Veranstaltung für die verzweifelten Gastronomen. Just in dieser Lage wurde von der Hamburger Zeitschrift “Szene” nun der “Genuss-Michel” verliehen.

Die Preisträger:

Bestes Restaurant: “Salt & Silver
Sie sind echte Quereinsteiger und haben mit ihrer Leidenschaft fürs Kochen und eine extrem lässige Art die Herzen der Hamburger im Sturm erobert. Ihre Jobs in der Werbung hängten sie einst an den Nagel und reisten durch Südamerika. Erst nur als Pop-up-Restaurant geplant, sind “Salt & Silver” heute fest in Hamburgs Gastroszene zu Hause. Aufgetischt wird, wozu sich Jo und Cozy bei ihren Reisen haben inspirieren lassen. Wer lateinamerikanische Küche liebt, ist hier zu Hause. Manchmal dürfen die Gäste auch was wagen: Dann werden auch schon mal Insekten aufgetischt. Mittlerweile gehört zur “Salt & Silver”-Zentrale auch ein levantisches Restaurant.

Bester Newcomer: “Santé!”
Etwas versteckt links am Jerusalem Krankenhaus liegt das “Santé!”, das vor einigen Jahren wegen eines Brandes schließen musste, nun aber wieder da ist. Und das ist gut so. Denn in dem hell-freundlichen Gastraum mit weißer Balkendecke sitzt man nicht nur schön, sondern kann auch gut essen. Der Küchenstil verbindet französische und levantinische Küche zu Gerichten wie dem Lammrücken mit Auberginen-Confit, Zitronenjoghurt und Harissa, Urkarotten mit Mokka und Mandarine oder orientalischem Milchreis mit Feigen und Pistazien. Die Jury ist sich einig: „Der Service: sehr aufmerksam, sympathisch und kompetent. Das Ambiente: sehr geschmackvoll – modern und trotzdem gemütlich. Das Konzept: stimmig. Und das Essen: der Knüller.“

Ehrenpreis Lebenswerk: Heinz O. Wehmann
Kein Sternekoch der Hansestadt kann eine vergleichbare Erfolgsgeschichte in der Hamburger Top-Gastronomie aufweisen. Als Heinz O. Wehmann 1980 Küchenchef im Landhaus Scherrer wurde, lag die Stadt noch im kulinarischen Dornröschenschlaf. Seit nunmehr 40 Jahren kocht er in unermüdlicher Kontinuität auf Höchstniveau. Themen wie Regionalität und Bio-Einkauf, die viele Kollegen erst in den vergangenen Jahren entdeckten, sind für den Spitzenkoch von Beginn an gelebte Einstellung zum Kochen und wichtigstes Attribut seiner norddeutschen Hoch-küche. Seine berühmte am Tisch tranchierte Vierländer Ente hat Kultstatus, seine Kochsendung im NDR hat zur Ernährungsbildung Tausender Zuschauer beigetragen und ihnen Profi-Kniffe und Rezepte verraten. Obwohl Heinz O. Wehmann seine Küche über die Jahre mit neuen Trends, molekularen Komponenten, mediterranen oder asiatischen Einflüssen immer wieder neu erfand, hat er seine Wurzeln immer bewahrt. Ruhestand ist für den 65-Jährigen noch kein Thema und so wird er seinem unvergleichlichen Stil hoffentlich noch viele Jahre treu bleiben und die Hamburger Genusswelt bereichern.

Ehrenpreis Soziales Engagement: “Kitchen Guerilla
Eine leichte Entscheidung war die Vergabe dieses Sonderpreises für die Redaktion nicht. Schließlich haben sich während der Pandemie zahlreiche Gastronomen in Hamburg sozial engagiert, Ideen entwickelt, nach vorn geschaut. Besonders herausragend und stellvertretend für die gesamte Gastronomieszene der Stadt wurde der Preis an Onur Elci und Koral Elci von der “Kitchen Guerilla” übergeben. Die Brüder haben gleich zu Beginn des Lockdowns mit der #Soliküche dafür gesorgt, dass auch Wohnungslose und Bedürftige etwas zu essen hatten. Sie haben “Kochen für Helden” in Hamburg mit hochgezogen. Was zunächst als solidarische Geste der Dankbarkeit an überlastete Mitarbeiter in Funktionsberufsgruppen begann, war zehn Tage später daraus bereits eine Verpflegung für über hundert Apotheken, Ärztehäuser, Kinderkrankenhäuser, Supermärkte, Rettungswachen, Obdachlosen-Cafés und vieles mehr geworden. Und last but not least haben sich die Elci-Brüder auch politisch engagiert und unter #wirsindgekommenumzubleiben für das gebeutelte Gastgewerbe stark gemacht. 

Die Jury:

  • Ulrike Neiss, Head of Training Lavazza, hat immer einen Fingerbreit Kaffee in ihrer Tasse
  • Wenn Jens Wohlrab, der Geschäftsführer von HAK-Foodeko im Alten Land war, sind die Apfelbäume leer und seine Gläser voll.
  • Der Weinexperte und Feinschmecker Gerd Rindchen schlemmt sich für uns seit Jahren durch die Gastro-Szene.
  • Als ehemaliger Hoteldirektor weiß Ravindra Ahuja ganz genau, was Genuss ist.
  • Die Rebellen der Hamburger Gastro-Szene kapern gerne fremde Küchen: Die Brüder Koral und Onur Elci, Geschäftsführer der Kitchen Guerilla.
  • Der Foodjournalist und Kochbuchautor Stevan Paul ist wahnsinnig charmant und verbindet gerne zwei seiner Leidenschaften: Musik und kochen
  • Herzlich, humorvoll und auf den Punkt egal zu welcher Tageszeit ist Anke Harnack, Moderatorin und Coach.
  • Fern ab der Alster findet man bei Jens (Head of Marketing Heimathafen Hotels) und Christian (Geschäftsführer Heimathafen Hotels) Sroka auch einen Heimathafen.
  • Egal ob Restaurants oder Bands: Stefanie von Carlsburg, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei der HASPA, findet immer Hamburgs beste Newcomer!

Neue Content-Plattform für Hamburgs Foodies
Saftige Steaks, gut gestapelte Burger, Pizza wie in Palermo – alles auf einen Klick. Das bietet der Genuss-Guide Hamburg, den die “Szene Hamburg Essen + Trinken” in monatelanger Arbeit entwickelt hat – als Website und parallel auch als App mit einem komfortablen und intuitiv bedienbaren mobilen Angebot für unterwegs. Foodies können sich hier durch Kritiken, Tipps, Reportagen und brandheiße News klicken. Mehr als 1000 Restaurants, Bars und Cafés sind unter der Adresse genussguide-hamburg.com vertreten. Obendrauf dann auch noch die besten Adressen für knackiges Obst, frischen Fisch, hochwertiges Fleisch oder köstlich duftendes Brot. Und mit einem spannenden Magazinteil werden auf dem neuen Portal künftig rund um die Uhr die Themen serviert, die die Gastroszene der Stadt bewegen. Klar, die Redaktion bleibt natürlich hungrig, es wird ständig weiter probiert, getestet und aktualisiert – wie gewohnt anonym, kritisch und unabhängig. Das neue Online-Portal geht an dem Tag live, an dem die Gastronomie wieder öffnen darf und sich nicht mehr im Lockdown befindet.