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Hotel verlieren ein Viertel aller Übernachtungen – Private Zimmervermieter sind starke Konkurrenz

(Berlin, 13. April 2013) 87 Millionen Übernachtungen werden pro Jahr von privaten Zimmervermietern über Buchungsportale wie airbnb.com, wimdu.com, housetrip.com, 9flats.com oder gloveler.com in Deutschland generiert. Damit verliere die Hotellerie rund ein Viertel der jährlich 370 Millionen Nächtigungen, sagte Hotelberater Willy Weiland gegenüber der “Wirtschaftswoche”.

Privates Zimmer in Berlin - echte Konkurrenz zu Hotelzimmern
Privates Zimmer in Berlin – echte Konkurrenz zu Hotelzimmern

Dieser drastische Übernachtungsverlust ist der Gipfel bei den erheblichen Wettbewerbsverzerrungen, die durch die privaten Bettenportale stark gefördert werden. Weiland, ehemals langjähriger GM des InterConti in Berlin und Präsident des Dehoga-Landesverbandes in der Hauptstadt, weist darauf hin, dass Privatvermieter ihre Gäste keine Meldescheine ausfüllen lassen. Er schätzt die Dunkelziffer bei den Buchungen privater Zimmer als hoch ein. So könnte der Anteil privater Zimmervermieter am Nächtigungsmarkt erheblich größer als bisher bekannt sein.

Private Zimmervermieter führen keine Kulturabgaben ab, zahlen keine Betten,- Gewerbe,- Grund- und Mehrwertsteuer, sie entrichten keine Gema-Gebühren und keine Sozialabgaben für das Reinigungspersonal. Dies stellt eine starke Wettbewerbsverzerrung dar. Vermutlich entgehen den Städten und Gemeinden auch erhebliche Steuereinnahmen. Weiland sieht daher die Kommunen gefordert, dagegen anzugehen.

Oftmals sei nicht eindeutig feststellbar ist, welche Wohnungen tatsächlich als Ferienwohnungen dienen, welche untervermietet und welche zwischengenutzt werden. Dementsprechend gäbe es seitens der Bezirksämter keine Kontrollen. Auch fehlender Brandschutz, Fluchtwege, Rauchmelder, Feuerlöscher, Feuerschutztüren und Hygiene in den Privatunterkünften ändere nichts daran. „Die Beherbergungsbetriebe müssen hingegen viel Geld investieren, um diese Auflagen zu erfüllen“, weiß Weiland.