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Lohndumping bei Zimmermädchen: Jetzt redet das Hotel – Stellungnahme von Friedrich W. Niemann, General Manager des Waldorf Astoria Berlin

(Berlin, 21. Juni 2013) Die Affäre zieht Kreise: Die RTL-Reportage über Lohndumping bei Zimmermädchen in Luxushotels („Team Wallraff“; wir berichteten) triebt nun auch Friedrich W. Niemann, General Manager des betroffenen Waldorf Astoria in Berlin, zu einer Stellungnahme. Auf der Facebook-Fanpage des Hotels schrieb er: „Als Direktor des Hauses versichere ich Ihnen, dass – sollten Unregelmäßigkeiten in der Zusammenarbeit mit unserem Dienstleister entdeckt werden – wir diese unmittelbar zur Sprache bringen und notwendige Maßnahmen ergreifen.“ Ob nun der Dienstleistungsvertrag mit der GRG Services Group auf der Kippe steht, ist unklar.

Waldorf Astoria Berlin - Twin Deluxe Room
Waldorf Astoria Berlin – Twin Deluxe Room

Niemann stellte unmissvertsändlich klar: „Zu keinem Zeitpunkt lagen uns Informationen unseres externen Dienstleisters vor, die darauf hätten schließen lassen, dass Änderungen der vertraglich vereinbarten Tarife vorgenommen wurden oder dass die in unserem Hotel eingesetzten Reinigungskräfte nicht den vertraglich vereinbarten, tarifrechtlichen Stundenlohn erhalten haben. Das war in der Vergangenheit so und hat sich nicht geändert. Wir erwarten und setzen voraus, dass unsere Dienstleister die gültigen Gesetze in Bezug auf Mindestlöhne, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen einhalten.“

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Die GRG Services Group konstatierte, dass ihren Mitarbeitern der gesetzliche Mindestlohn von 9 Euro je Stunde gezahlt und die „tatsächlich geleistete Arbeitszeit“ abgerechnet würde.

Hinlänglich bekannt ist der oft praktizierte Usus in der Gebäudereinigungsbranche, dass man zwar einen Mindeststundenlohn bekomme (qua Gesetz), aber die Zahl der zu reinigenden Zimmer in einer Stunde oftmals so hoch ist, dass de facto unbezahlte mehrarbeit anfällt, regelmäßig.