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TUI Konzern geht gestärkt aus Geschäftsjahr 2010/11 hervor

Umsatz und operatives Ergebnis trotz Unruhen in Nordafrika gesteigert – Touristik-Rekordergebnis in Skandinavien und Großbritannien – Kapitalbindung in der Containerschifffahrt um eine Milliarde Euro gesenkt – Nettoverschuldung signifikant auf rund 800 Millionen Euro reduziert

(Hannover, 14. Dezember 2011) Der TUI Konzern geht gestärkt aus einem für die Tourismusindustrie herausfordernden Jahr hervor. Umsatz, operatives Ergebnis und Konzernergebnis konnten im Geschäftsjahr 2010/11 gesteigert und die Nettoverschuldung signifikant gesenkt werden. „Wir haben bewiesen, dass unser Geschäftsmodell auch in schwierigen Zeiten robust ist. Differenzierte Produkte und maximale Flexibilität bei bestmöglicher Steuerung auf die eigenen Kapazitäten haben dazu geführt, dass wir unser Ergebnis trotz hoher Belastungen durch die Nordafrikakrise steigern konnten“, sagt Dr. Michael Frenzel.

Der Umsatz wuchs um 7 Prozent auf rund 17,5 Milliarden Euro (Vorjahr 16,4 Milliarden). Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) liegt mit 600 Millionen Euro um 2 Prozent über dem Vergleichswert (Vorjahr 589 Millionen Euro), trotz Belastungen in Höhe von 83 Millionen Euro durch die Unruhen in Nordafrika. Das Konzernergebnis konnte um 4 Prozent auf 118 Millionen Euro gesteigert werden (Vorjahr 114 Millionen Euro). Der im TUI Konzernergebnis enthaltene Ergebnisanteil der Containerschifffahrt liegt bei -2 Millionen Euro (Vorjahr 150 Millionen Euro). TUI hat im Geschäftsjahr 2010/11 große Fortschritte bei der Rückführung der Verschuldung gemacht. So konnte die Kapitalbindung in der Containerschifffahrt um eine Milliarde Euro reduziert werden. Die Nettoverschuldung im Konzern wurde dadurch insgesamt um rund 1,5 Milliarden Euro auf 817 Millionen Euro zurückgeführt.
 
Für das Geschäftsjahr 2011/12 ist TUI vorsichtig optimistisch und rechnet mit einem moderaten Zuwachs bei Umsatz und operativen Ergebnis. „Das Umfeld bleibt zwar angesichts des sich abschwächenden wirtschaftlichen Wachstums in Europa und der unverändert hohen Energiekosten herausfordernd. Wir gehen jedoch gestärkt in das neue Jahr und werden unsere erfolgreiche Strategie der differenzierten Produkte weiter konsequent verfolgen“, so TUI Vorstandschef Frenzel zu den Aussichten. Insgesamt erwartet der Vorstand für den TUI Konzern im Geschäftsjahr 2011/12 ein positives Konzernergebnis.
 
Detailentwicklung TUI Travel
TUI Travel hat sich im Berichtsjahr insgesamt positiv entwickelt. Die Auswirkungen der Unruhen in Nordafrika konnten mit Ausnahme Frankreichs in allen übrigen Quellmärkten durch flexibles Kapazitätsmanagement begrenzt werden. Vor allem in Großbritannien haben sich die TUI Veranstalter besser als der Wettbewerb entwickelt. TUI Travel konnte den Umsatz um gut 7 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro steigern (Vorjahr 15,8 Milliarden Euro), im Wesentlichen eine Folge von höheren Gästezahlen im Bereich Mainstream. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) verbesserte sich trotz Belastungen aus der Nordafrikakrise (74 Millionen Euro) auf knapp 500 Millionen Euro (Vorjahr 485 Millionen Euro). Das entspricht einem Plus von gut 3 Prozent. Neben der Fokussierung auf differenzierte, exklusive Produkte hat auch die Umsetzung der Turnaround- und Kostensenkungsprogramme in Großbritannien und Kanada zur Ergebnisverbesserung beigetragen. Das berichtete Ergebnis der TUI Travel kletterte im Vergleich zum Vorjahr um rund 220 Millionen Euro auf 321 Millionen Euro (Vorjahr 102 Millionen Euro). Im Vorjahr war das berichtete Ergebnis vor allem durch Einmalbelastungen in Höhe von 123 Millionen Euro als Folge des Vulkanausbruchs in Island geprägt
 
Die Zahl der Gäste im wichtigsten Bereich Mainstream stieg um gut 4 Prozent auf mehr als 20 Millionen Kunden (Vorjahr 19,5 Millionen Kunden).
 
Detailentwicklung TUI Hotels & Resorts
Der Gesamtumsatz der Hotelsparte stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht auf rund 781 Millionen Euro (Vorjahr 772 Millionen Euro; +1 Prozent). Grund hierfür waren die um 2,7 Prozentpunkte verbesserte Auslastung sowie die um 1,8 Prozent höheren durchschnittlichen Erlöse pro Bett. Die Kapazität wurde im Berichtsjahr leicht ausgebaut (+1,1 Prozent). Auch die Ergebnisentwicklung des Hotelbereichs war durch die Unruhen in Nordafrika und die sich dadurch veränderten Buchungsströme gekennzeichnet. Geringere Auslastungen und Raten der TUI Hotels in Ägypten konnten durch Zuwächse in Spanien und der Karibik nicht völlig kompensiert werden. Der Nordafrikaeffekt beläuft sich insgesamt nur auf 9 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) lag mit 145 Millionen Euro annähernd auf dem Vorjahresniveau (Vorjahr 148 Millionen Euro).
 
Vor allem die Hotels der Marke Riu konnten ihre Auslastung und ihre durchschnittlichen Erlöse pro Bett steigern. So stieg etwa die Auslastung auf den Kanarischen Inseln als direkte Folge der Nordafrikakrise um 8,8 Prozentpunkte auf 91,2 Prozent. In der Karibik profitierte Riu von einer anziehenden Nachfrage aus Nordamerika. Insgesamt stieg die Auslastung in den Riu Fernreisezielen um 3,5 Prozentpunkte auf 79,8 Prozent. Auch die TUI Hotelmarken Robinson, Grupotel und Grecotel entwickelten sich positiv im Berichtszeitraum. Erwartungsgemäß schwächer schnitt wegen der Buchungsschwäche für Nordafrika dagegen die Marke Iberotel im Zielgebiet Ägypten ab.
 
Detailentwicklung Kreuzfahrten
Die Sparte umfasst neben Hapag-Lloyd Kreuzfahrten das Gemeinschafts-unternehmen TUI Cruises (at Equity Konsolidierung; Umsatz nicht ausgewiesen).
 
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten konnten den Umsatz im Berichtsjahr um rund
12 Prozent auf rund 201 Millionen Euro steigern. Das operative Ergebnis der Sparte Kreuzfahrten (bereinigtes EBITA) verbesserte sich im Geschäftsjahr 2010/11 auf rund 11 Millionen Euro (Vorjahr 8 Millionen Euro), trotz Vorlaufkosten für die Flottenerweiterung der Sparte Kreuzfahrten und die Indienststellung eines Schiffes bei TUI Cruises. Das entspricht einem Ergebniszuwachs um rund 47 Prozent.
 
Hapag-Lloyd konnte die Auslastung der Flotte im Berichtszeitraum um
3 Prozentpunkte auf 76,7 Prozent verbessern. Die Durchschnittsrate pro Tag und Passagier lag bei 422 Euro und damit 2,2 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die Flotte von TUI Cruises war im Geschäftsjahr 2010/11 mit 100 Prozent ausgelastet. Das entspricht einer Steigerung von 12,8 Prozentpunkten zum Vergleichszeitraum. Die durchschnittliche Rate pro Passagier und Tag stieg um 2,7 Prozent auf 152 Euro.
 
Entwicklung Containerschifffahrt
Der im TUI Konzernergebnis enthaltene Anteil der Containerschifffahrt liegt bei -2 Millionen Euro (Vorjahr 150 Millionen Euro). In diesem Rückgang spiegeln sich im Wesentlichen der signifikant gestiegene Bunkerpreis, unzureichende Frachtraten und ein schwächerer US-Dollar im Vergleich zum Euro wider. Zudem war das Marktumfeld durch hohen Wettbewerbsdruck gekennzeichnet. Als Folge konnten die gestiegenen Transportkosten nur bedingt durch die Frachtraten kompensiert werden. Im TUI AG Geschäftsjahr 2010/11 beförderte Hapag-Lloyd insgesamt 5,1 Millionen Standardcontainer TEU (Vorjahr 4,9 Millionen TEU). Das durchschnittliche Frachtratenniveau lag bei 1.564 US-Dollar je TEU (Vorjahr 1.505 US-Dollar je TEU).