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Geschäftsreisende setzen wegen Corona auf Mobile Payment – Infektionsrisiko rüttelt am Vertrauen ins Bargeld und gibt kontaktlosen Bezahlmethoden einen Schub

Berlin, 03. August 2020 – Die Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen rund um COVID-19 haben digitale Bezahlmethoden in den Fokus der Deutschen gerückt. Zwei Drittel der Beschäftigten wollen auf Geschäftsreisen künftig mit einem mobilen Endgerät zahlen, fast genauso viele mit Online-Diensten. Das Bargeld, das vor einem Jahr noch 50 Prozent genutzt haben, findet jetzt nur noch bei 31 Prozent der Befragten Anklang. Auch andere digitale Tools gewinnen in dieser Zeit an Beliebtheit, Berührungsängste wurden abgebaut. Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie “Chefsache Business Travel 2020”, einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV).

DRV-Infografik-Digitalisierung-E-Payment

Kontaktlose Bezahlmethoden werden wegen Corona auf Geschäftsreisen immer beliebter. Virtuelle und mobile Bezahlmethoden, wie zum Beispiel mobile Wallets, in denen Corporate Cards hinterlegt werden können, landen an erster Stelle der genutzten Bezahlmethoden auf beruflichen Reisen. 65 Prozent der Geschäftsreisenden möchten künftig mit einem mobilen Endgerät bezahlen, vor einem Jahr gaben das nur 17 Prozent an. An erster Stelle landete noch vor einem Jahr die Firmen-Kreditkarte, direkt gefolgt vom Bargeld. Sicherheits- und Hygienegesichtspunkte durch Corona gaben auch anderen Zahlungsmitteln einen Push: Derzeit liegen Online-Bezahldienste wie Paypal mit 57 Prozent mit großem Abstand an zweiter Stelle. Mobile wie digitale Zahlungsmittel bieten den Vorteil der kontaktlosen Handhabung mit geringerem Ansteckungsrisiko. Auch die persönliche Kreditkarte (37 Prozent) und die EC-Karte (35 Prozent) lassen sich oftmals mit wenig Kontaktpunkten an den Scanner halten. Bargeld mit der dazugehörigen Berührung möchte hingegen nur noch jeder Dritte nutzen.

Sinneswandel dank Corona
Noch vor einem Jahr zahlte jeder zweite Geschäftsreisende unterwegs bevorzugt mit Münzen und Scheinen. Die Liebe zum Bargeld – sie war auch bei Dienstreisenden vor Beginn der Corona-Pandemie ungebrochen. Digitale Optionen waren noch vor einem Jahr eher Zukunftsmusik. Vor der Corona-Krise nutzte nicht einmal jeder Dritte Mobile Payment. Im Vergleich zu 2019 war die Nutzung zu Beginn des Jahres immerhin um zwölf Prozentpunkte auf 29 Prozent gestiegen. Besonders gut kam das Angebot bei Frauen an. Während 37 Prozent von ihnen Mobile Payment nutzten, waren es bei den Männern nur 21 Prozent. Das Hauptargument gegen die Technik war damals mangelndes Vertrauen. 36 Prozent der Geschäftsreisenden bezahlten deshalb noch nicht mit mobilen Geräten. Weitere 19 Prozent sagten, dass sie sich damit nicht auskennen würden.

Offen für digitale Innovationen
Zusätzlich zu der neuen Akzeptanz von Mobile Payment sind Geschäftsreisende durch Auswirkungen der Corona-Pandemie auch offener für andere digitale Innovationen, vor allem für eine App zur Übermittlung von Gate- und Verspätungsinfos auf das Smartphone. 81 Prozent der Befragten können sich aktuell vorstellen, eine solche App zu nutzen. Darüber hinaus würden 76 Prozent eine App verwenden, die sie bei der Sicherheitskontrolle zur Warteschlange mit der geringsten Wartezeit lotst.

“Die Sorge vor der Ansteckung drängt Berührungsängste vor der neuen Technologie in den Hintergrund. Daher beschleunigt die COVID-19 Pandemie die Nutzung bereits etablierter digitaler Angebote wie das digitale Bezahlen”, sagt Alexander Albert, Vice President Program Management EMEA bei BCD Travel“Aber auch die technische Angebotsvielfalt nimmt zu – sei es, dass künftig vermehrt Roboter an Flughäfen eingesetzt oder digitale Hotelschlüssel zum neuen Standard werden. Dieser Trend zeichnete sich bereits vor der Pandemie ab. Gepaart mit dem Gesundheitsaspekt hat die Entwicklung jetzt enorm an Fahrt gewonnen, denn Geschäftsreisende stehen diesen Angeboten nicht nur offener denn je gegenüber, sondern fordern sie sogar ein.”

Kontaktloses und mobiles Bezahlen im Aufschwung (Infografik: Visa Deutschland)

Drei Viertel aller Verbraucher:innen bezahlen nun kontaktlos mit der Karte, dem Smartphone oder WearableDie Anzahl der Mobilzahler:innen verdoppelte sich innerhalb eines Jahres auf 12 %95 % der Mobilzahler:innen haben nun eine bessere Ausgabenübersicht als vor dem Umstieg auf Mobile Payment

Die COVID-19-Krise hat das gesellschaftliche Handeln im Alltag und insbesondere das Bezahlen stark beeinflusst. Das belegen die Ergebnisse der repräsentativen Online-Befragung “Mobile Payment Monitor 2020” von Visa in Zusammenarbeit mit forsa, die nach 2019 nun zum zweiten Mal erhoben wurde. Mit Abstand das beliebteste Zahlungsmittel ist die Karte, mit der 56 % am liebsten bezahlen – das sind 3 Prozentpunkte mehr als 2019. Das Bargeld hingegen hat an Beliebtheit verloren, statt 38 % küren nur noch 32 % Cash zum persönlichen Liebling. Die Anzahl der Mobilzahler:innen konnte sich innerhalb eines Jahres auf 12 % verdoppeln. Zudem sind kontaktlose Kartenzahlungen überdurchschnittlich gestiegen und werden positiver bewertet – und das über alle Generationen hinweg.

Verbraucher bevorzugen kontaktloses Bezahlen
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass sich das Bezahlverhalten der Verbraucher in Deutschland im Wandel befindet. Besonders deutlich wird dieser Wandel am raschen Anstieg des digitalen Bezahlens: Die Nutzung des mobilen Bezahlens verdoppelte sich innerhalb eines Jahres von 6 % auf 12 %. Bei der jüngeren Generation (18-35 Jahre) hat sogar jeder Fünfte bereits mobil bezahlt. Drei von vier Befragten (75 %) haben schon kontaktlos bezahlt – im vergangenen Jahr war es nur jeder Zweite (55 %). Dabei handelt es sich um eine Entwicklung, die generationenübergreifend stattfindet: Bei der Gruppe der über 61-Jährigen ist das kontaktlose Bezahlen ebenfalls um 20 Prozentpunkte auf insgesamt 68 % angestiegen, 8 % bezahlen nun mobil – das sind 6 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Diejenigen, die kontaktlos bezahlen, tun dies nun häufiger im Alltag: 64 % der Befragten bezahlen mindestens einmal pro Woche kontaktlos mit der Karte – letztes Jahr war es gerade mal die Hälfte aller Befragten (50 %).

Zu dieser Verhaltensänderung beigetragen haben unter anderem die neu aufgetretenen Hygienebedenken in der aktuellen COVID-19-Pandemie: 55 % der Befragten finden es vorteilhaft, dass sie beim kontaktlosen Bezahlen weder mit dem Kassenterminal noch mit Bargeld in Kontakt kommen. Bei einem Viertel der Befragten (25 %) hat sich die Einstellung zum kontaktlosen Bezahlen seit der Pandemie verbessert, jede:r Dritte (38 %) bezahlt nun öfter kontaktlos als vor der Krise. Auch das mobile Bezahlen überzeugt immer mehr Verbraucher:innen, da sie sich an ihrem eigenen Smartphone authentifizieren können und somit auch bei höheren Beträgen nicht mit dem Bezahlterminal in Berührung kommen. Zusätzlich dazu bieten immer mehr Banken mobiles Bezahlen an, wodurch Verbraucher:innen zunehmend Zugang zu mobilen Bezahllösungen erhalten.

Mobilzahler haben den vollen Überblick
Im Vergleich zum Vorjahr hat auch das mobile Bezahlen an Beliebtheit gewonnen. Die Mobilzahler:innen sind begeistert, 84 % wollen nicht mehr darauf verzichten. Gerade beim Thema Ausgabenübersicht kann die Bezahlform über alle Generationen hinweg überzeugen: Nahezu alle Mobilzahler (95 %) geben an, dass sie nun einen besseren Überblick über ihre Ausgaben haben als vor dem Umstieg auf mobiles Bezahlen. Das ist eine enorme Verbesserung im Vergleich zum vergangenen Jahr, als nur vier von zehn Nutzer:innen (41 %) dies angaben. Auch sehen sie deutlich mehr Vorteile der Bezahlmethode wie die Unabhängigkeit von Bargeldabhebungen und die Zeitersparnis als die Nichtnutzer:innen. Das zeigt: Von den Vorteilen überzeugt man sich am besten selbst.

Mobiles Bezahlen mit Visa: Kontaktloses und mobiles Bezahlen im Aufschwung (Foto: Visa Deutschland)
Mobiles Bezahlen mit Visa: Kontaktloses und mobiles Bezahlen im Aufschwung (Foto: Visa Deutschland)

Verbraucher wünschen sich nahtloses Bezahlerlebnis
Die mit der COVID-19-Pandemie einhergehenden Hygienebedenken sind jedoch nicht der einzige Grund für das Umdenken der Verbraucher. Tatsächlich spielen Convenience-Aspekte bei den Konsumenten sogar eine wichtigere Rolle als die Hygiene. Am wichtigsten ist es den Befragten, den Überblick über ihre Ausgaben zu behalten – darauf legen neun von zehn Konsument:innen (90 %) Wert. Sechs von zehn (61 %) möchten sofort sehen, wie viel Geld sie wo ausgegeben haben. Fast genauso viele (59 %) legen Wert darauf, vor einem Kauf nicht mehr zum Geldautomaten zu müssen und jeder Zweite (51 %) erwartet einen schnellen Bezahlvorgang. Das Bezahlen soll immer weniger Zeit kosten, einfach funktionieren und ohne großen Aufwand einen Überblick über die Ausgaben bieten.

Zudem wird deutlich, dass Verbraucher nun flächendeckend digitale Bezahlmöglichkeiten erwarten – auch bei kleinen Händlern, die traditionell eher auf Bargeld setzen. Knapp die Hälfte der Befragten, die kontaktlos zahlen (48 %), möchte gerne auch beim Bäcker kontaktlos zahlen können, 42 % wünschen sich diese Bezahlmöglichkeit ebenso in anderen kleinen Geschäften. 15 % gaben sogar an, bestimmte Geschäfte zu meiden, weil sie nur Bargeldzahlungen annehmen. 85 % der Mobilzahler würden häufiger mobil bezahlen, wenn es flächendeckend an allen Kassen in Deutschland möglich wäre. Das digitale Bezahlen wird also zunehmend zu einer Selbstverständlichkeit, die häufig und gerne von den Konsument genutzt wird.